Die Neugier treibt Remo Gstöhl an: Seit 1994 hat er sich durch verschiedene Aus- und Weiterbildungen immer wieder in neue Bereiche der Liechtensteinischen Post eingearbeitet. So wurde aus dem Postzusteller ein Finanzprofi in der Buchhaltung. Wir haben Remo gefragt, was ihn motiviert und welche Bereiche er in Zukunft noch kennenlernen will.

Remo, du bist seit mehr als 30 Jahren bei der Post. Wie hat das angefangen?

Direkt nach der Schule, als ich 15 Jahre alt war. Ich begann 1994 eine Lehre als «Uniformierter Postbeamter ohne bestimmten Dienstort», so lautete die genaue Bezeichnung. Ich wurde in der Lehre für die Zustellung in Eschen und Schaan eingeteilt. Mit dem Velo habe ich zunächst morgens ab sechs Uhr in Schaan zugestellt und um neun Uhr bin ich nach Eschen gependelt, in meinen zweiten Dienstort.

Du hast somit ja noch bei der Schweizer Post gelernt und zunächst auch dort gearbeitet.

Ja, ich war bis zur Gründung der Liechtensteinischen Post AG 1999 in Diensten der Schweizer Post. Das bedeutete auch, dass man mich rein theoretisch in der ganzen Schweiz hätte einsetzen können. Aber ich hatte das Glück, nur ein Jahr lang in der Stadt St. Gallen zuzustellen, bevor ich in die Hauptpoststelle Vaduz kam und später wieder nach Schaan. Das war für mich super, denn als junger Mensch möchte man sich abends ja mit Freunden treffen, was eben nur in der Nähe möglich war.

Bei der Zustellung ist es für dich nicht geblieben. Wie kamst du in den Schalterdienst?

Ich folgte dem Rat des ehemaligen Posthalters von Eschen und machte eine Ausbildung zum Postassistenten. So folgten fünf Jahre Schalterdienst in Schaan, bevor ich die Chance erhielt, eine eigene Filiale in Schellenberg zu führen. Das bedeutete für mich, mehr Verantwortung zu übernehmen. Auch den Kundenkontakt habe ich sehr geschätzt: Schon nach kurzer Zeit kannte ich fast alle Menschen im Ort persönlich.

Warum hat es dich von den Privatkunden zu den Geschäftskunden gezogen?

Ich wollte immer meine Möglichkeiten erweitern und so habe ich eine Ausbildung in der Handelsschule gemacht. Dabei hat mich die Liechtensteinische Post sehr unterstützt. Es ergab sich die Gelegenheit, intern zu wechseln und stellvertretender Teamleiter im Geschäftskundenbereich zu werden. Diese Chance habe ich natürlich genutzt.

Du bist rund zehn Jahre dabei geblieben, wie hast du diesen Wechsel empfunden?

An einem Postschalter kommt eine Privatperson und gibt einen Brief oder ein Paket auf. Am Geschäftskundenschalter kamen die Kunden mit dem Lastwagen und luden Paletten ab. Das waren ganz andere Dimensionen für mich. Eine sehr spannende Zeit.

Deinem Wunsch nach Veränderung bist du aber treu geblieben, oder?

Ja, mein Kontakt zur Handelsschule blieb über die Jahre bestehen und das führte dazu, dass ich Interesse entwickelte, mich in den Bereich Finanzen einzuarbeiten. Ich sagte mir, «du bist ein Zahlenmensch. Das musst du machen!».

Wie wurde dein Wunsch, in den Finanzbereich zu wechseln, bei der Post aufgenommen?

Ich fand sofort offene Ohren! Als ich beim CEO anfragte, ob ich in den Finanzbereich quereinsteigen könnte, wurde das gleich positiv aufgenommen. Es wurde sehr gut bewertet, dass ich mir schon ein so bereichsübergreifendes Wissen angeeignet hatte. Daher gab mir die Post die Möglichkeit zum Einstieg in die Buchhaltung und zu einer berufsbegleitenden Weiterbildung.

Wie ist es dir damit ergangen, Beruf und Weiterbildung zu verbinden?

Es war schon sehr herausfordernd. Eineinhalb Jahre lang ging ich normal arbeiten, hatte abends Schule und natürlich auch noch Familie. Das war kräftezehrend, aber es hat sich absolut gelohnt. Mittlerweile denke ich, ich hätte schon früher zu den Finanzen wechseln sollen. Es gefällt mir sehr gut und ich konnte auch schon intern an diversen Projekten mitwirken.

Wie bewertest du insgesamt deine Förderung als Mitarbeiter durch die Post?

Sehr positiv. Die Mitarbeitergespräche finden regelmässig statt und dabei wird man immer gefragt, was man sich vorstellen kann: «Möchtest du eine Weiterbildung machen? Wir unterstützen dich dabei», heisst es dann. Da ist die Post sehr offen. Aber man muss den Schritt natürlich selbst machen und die Möglichkeiten, die sie bietet, nutzen. Es ist wichtig, dass wir Mitarbeitenden Chancen auch erkennen und über den Tellerrand schauen.

Nach deinen verschiedenen Stationen: Gibt es weitere Bereiche, die dich beruflich interessieren?

Das Personalwesen würde mich sehr reizen, so dass ich wahrscheinlich noch eine Weiterbildung anstrebe und schaue, welche Positionen möglich sind. Logistik könnte ich mir auch vorstellen. Doch ich möchte auf jeden Fall bei der Post bleiben.

Was schätzt du an deiner Arbeitgeberin Post besonders?

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, das schätze ich schon sehr. So kann ich zum Beispiel morgens um 5 Uhr mit der Arbeit beginnen und um halb 3 Uhr mittags aufhören, damit ich mich um mein Kind kümmern kann. Ich bin wirklich dankbar dafür, denn das ist nicht bei allen Arbeitgebern möglich. Der wichtigste Punkt für mich sind aber die Kolleginnen und Kollegen. Wo ich auch bisher bei der Post eingesetzt war, wir hatten immer ein gutes Team und gute Chefs. Miteinander geht es einfach leichter, und es ist schön, wenn alle an einem Strang ziehen.

Was würdest du aufgrund deiner langjährigen Erfahrung jüngeren Kolleginnen und Kollegen empfehlen?

Ich sage immer, man soll nicht stehen bleiben. Der erste Schritt mit der Lehre ist wirklich nur der erste Schritt. Man sollte viele weitere Schritte folgen lassen und immer den eigenen Horizont erweitern. Die Liechtensteinische Post bietet uns viele Möglichkeiten, um grossartige Perspektiven zu verwirklichen – dann sollten wir sie auch nutzen.

Vielen Dank für das Gespräch, Remo.

Remo Gstöhl, 46 Jahre, Sachbearbeiter Finanzbuchhaltung

Kontakt
Alte Zollstrasse 11
9494 Schaan
Liechtenstein

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