Hallo Miriam, wie bist du dazu gekommen, dich bei der Liechtensteinischen Post zu bewerben?
In meiner Familie liegt die Post in den Genen. Mein Opa war schon Pöstler, mein Papa auch. Er ist dann allerdings Buchhalter geworden und hat damit die Tradition unterbrochen. Mein Papa hat immer Geschichten erzählt, wie er schon seinem Vater hat helfen dürfen, Briefe zuzustellen. Das hab ich schon als Kind toll gefunden und dachte, das wäre später cool. Dann hab ich es aber aus dem Blick verloren und etwas anderes gesucht. Meine Mama empfahl mir dann, ich könne eine Schnupperlehre bei der Post machen. Und die hat mir so gut gefallen, dass ich mich direkt beworben habe.

Was war denn dein ursprünglicher Berufswunsch?
Ich wollte zuerst Tief- und Hochbauzeichnerin werden, welche halt am PC Strassen- und Häuserentwürfe erstellt. Aber das war mir dann zu viel am Computer sitzen und zu wenig Bewegung. Dann interessierte mich Polymechanikerin. Fitnessinstruktorin fand ich auch spannend, aber dafür gibt es keine richtige Lehre.

Du sagst, du wolltest nicht nur am Computer sitzen. Kannst du uns beschreiben, welche Tätigkeiten heute zu deinem Lehralltag gehören?
Mein Arbeitstag beginnt in der Früh um sechs Uhr mit der Zuordnung der Briefe. Ich sortiere sie nach Kunden, Strassen und Hausnummern in die Fächer ein. Dann folgt die Vorbereitung der Touren: Die Post aus den Fächern in Kisten packen und das Fahrzeug beladen. Im Anschluss fahren wir nach Eschen, holen dort die Elektro-Roller und beladen sie mit den Kisten. Und dann geht’s los mit der Zustellung. Ist die Post aus allen Kisten verteilt, fahren wir wieder zurück, in meinem Fall nach Bendern. Dort findet dann die Nacharbeit statt. Sie besteht darin, bereits vorhandene Briefe einzufächern, damit wir das nicht am nächsten Morgen machen müssen.

Welche von diesen Tätigkeiten machst du besonders gern?
Am liebsten das Rollerfahren. Wir fahren mit diesen dreirädrigen E-Rollern.

Was gefällt dir insgesamt gut bei der Post?
Mit den Mitarbeitern zusammenzuarbeiten. Wir helfen uns alle gegenseitig, jeder ist für den anderen da, wenn es mal knapp wird. Dieser Zusammenhalt ist toll. Ich kann auch mit meinen Kolleginnen und Kollegen über alles reden. Es sind alle megalieb und hilfsbereit. Die ganze Firma ist einfach voll dabei. Auch der Kundenkontakt ist sehr schön, wenn ich jemandem vor der Haustür direkt den Brief überreichen kann. Kommunikation, mit den Menschen reden, das mag ich an meinem Beruf.

Gibt es auch etwas, das dir weniger gut gefällt?
Da wäre eigentlich nur die unterschiedliche Menge der Briefe: Montags hat es oft kaum welche und am Donnerstag erwartet uns bergeweise Post, die schon am Mittwoch in der Nacharbeit sortiert werden muss. Ausgeglichen an allen Tagen wäre es schöner, aber das nehmen wir, wie es kommt.

Wie fühlst du dich unterstützt im Betrieb? Wer hilft dir, wenn du Fragen hast?
Wir haben im Betrieb ein Götti-System: Jeder Lehrling hat einen Ansprechpartner, zu dem er immer gehen kann, wenn etwa der Chef nicht da ist. In meinem Fall ist das eine Gotta in Bendern. Ich kann sie auch zu meiner Tour etwas fragen, selbst wenn sie eine ganz andere hat.

Wann wirst du deinen Lehrabschluss machen?
Im Jahr 2024. Etwa ab Mai fangen die Prüfungen an.

Wie geht es danach weiter für dich?
Nach meinem Lehrabschluss möchte ich erst einmal verreisen. Vielleicht so drei Monate lang. Dann komme ich zurück um zu arbeiten. Ein bis zwei Jahre später möchte ich dann eine Weiterbildung zur Kursleiterin machen. Wir haben in der Berufsfachschule drei Lehrbereiche: Lager, Verkehr und Post. Der Bereich Post hat mir so gut gefallen, dass ich später selbst gerne die Kurse geben würde.

Das heisst, du kannst dir auch deine weitere Zukunft gut bei der Post vorstellen?
Ja, genau. Ich könnte zum Beispiel zu 50 Prozent als Kursleiterin tätig werden und zu 50 Prozent weiter für die Post arbeiten. Das würde mir gefallen.

Hast du einen Tipp für junge Menschen, die eine Lehre machen möchten?
Berufsmessen finde ich sehr hilfreich, zum Beispiel die «nextstep ». Dann sollte man überlegen, was einem selbst am besten gefällt, welche Hobbys man hat oder auch eine Berufsberatung besuchen. Schnupperlehren sind auch immer sehr gut. Sie helfen,mal ganz praktisch ins Unternehmen hineinzuschauen.

Würdest du ihnen auch eine Bewerbung bei der Liechtensteinischen Post empfehlen?
Ja. Klar. Auf jeden Fall.

Vielen Dank für das Gespräch, Miriam.

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Alte Zollstrasse 11
9494 Schaan
Liechtenstein

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