Hannah Sutter
«Ich will mich dafür einsetzen, dass die Liechtensteinische Post auch in Zukunft ein finanziell gesundes Unternehmen und eine attraktive Arbeitgeberin bleibt.»
Hannah Sutter, du bist seit April 2023 als Verwaltungsrätin bei der Liechtensteinische Post. Wie hast du die ersten Monate in deiner neuen Funktion erlebt?
Ich wurde von meiner Kollegin und meinen Kollegen im Verwaltungsrat und in der Geschäftsleitung sehr gut aufgenommen und habe mich in meiner neuen Funktion gut eingelebt. Ich freue mich, dass ich meine Erfahrungen im postalischen Sektor für die Liechtensteinische Post einsetzen darf.
Du lebst und arbeitest in der Schweiz. Seit Beginn deiner VR-Tätigkeit hast du einen Einblick in das Leistungsangebot der Liechtensteinischen Post bekommen. Wo siehst du Parallelen und worin unterscheidet sich die Liechtensteinische von der Schweizerischen Post beim Grundleistungsauftrag?
Der postalische Universaldienst in Liechtenstein und die postalische Grundversorgung in der Schweiz sind grundsätzlich sehr ähnlich ausgestaltet. In beiden Ländern soll eine flächendeckende Versorgung mit Postdiensten zu angemessenen Preisen sichergestellt werden. Sowohl die Liechtensteinische Post wie auch die Schweizerische Post erbringen diesen Grundleistungsauftrag ohne staatliche Subventionen. Im Gegensatz zur Schweiz ist in Liechtenstein der Postmarkt jedoch seit kurzem vollständig liberalisiert, so dass die Liechtensteinische Post über kein Brief-Monopol mehr verfügt.
Siehst du über den Grundleistungsauftrag hinaus Unterschiede?
Ausserhalb des Grundleistungsauftrags habe ich einen Unterschied beim Angebot in den Postfilialen festgestellt. Dieses umfasst bei der Liechtensteinischen Post zusätzlich ein attraktives Sortiment von nicht-postalischen Produkten, was in der Schweiz inzwischen sehr beschränkt ist. Einen weiteren Unterschied gibt es in der Philatelie, welche bei der Liechtensteinischen Post einen sehr hohen Stellenwert einnimmt, was sich in den kreativen und qualitativ äusserst hochwertigen Produkten widerspiegelt.
Deine Amtszeit als VR-Mitglied läuft noch bis mindestens 2027. Wo siehst du die grössten Herausforderungen für die Liechtensteinische Post in den nächsten Jahren und bei welchen Themen möchtest du dich als Verwaltungsrätin speziell einbringen?
Die Liechtensteinische Post steht vor vielseitigen Herausforderungen. Die Briefmengen gehen seit Jahren zurück und die steigenden Paketmengen vermögen diesen Rückgang nicht zu kompensieren. Dazu kommen die stark sinkenden Einzahlungen am Postschalter und die allgemein sinkenden Frequenzen in den Postfilialen. Ich will mich zusammen mit meiner Kollegin und meinen Kollegen aus dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung dafür einsetzen, dass die Liechtensteinische Post auch in Zukunft ein finanziell gesundes Unternehmen mit relevanten Dienstleistungen und Produkten sowie eine attraktive Arbeitgeberin bleibt. Zudem möchte ich mich speziell im Bereich der guten Beziehungen zur Schweizerischen Post einbringen, denn diese bleibt auch nach dem Verkauf ihrer Anteile an das Land Liechtenstein eine wichtige Partnerin der Liechtensteinischen Post.
Christine Tinner-Rampone
«Die sehr professionelle Aufstellung des Unternehmens und die Unternehmenskultur haben mich beeindruckt.»
Christine Tinner-Rampone, du bist ebenfalls im April 2023 in den Verwaltungsrat der Liechtensteinische Post berufen worden. Wie waren für dich die ersten Monate in der
neuen Funktion?
Es ist immer spannend, hinter die Kulissen einer Firma zu sehen und eine neue Unternehmenskultur sowie das Team kennenzulernen. Es braucht ein bisschen Zeit, bis man sich eingelesen hat. Zu meinem Glück stand das Traktandum «neue Filiale in Vaduz» an und ich konnte mich, da ich in Vaduz lebe und arbeite, entsprechend einbringen.
Du lebst mit deiner Familie in Liechtenstein und arbeitest bei einer liechtensteinischen Anwaltskanzlei. Wie siehst du die Liechtensteinische Post als ganz normale Kundin?
Wie erfüllt diese ihren Auftrag als Grundversorgerin des Landes?
Ich schätze die zuverlässige Arbeit der Liechtensteinischen Post und die stets freundlichen Mitarbeitenden, sei es in der Filiale oder bei der Zustellung. Nach meiner Erfahrung klappt die Zustellung der Post sehr gut und ich kann mich darauf verlassen, dass z.B. Klienten die Post tatsächlich am nächsten Tag im Briefkasten haben.
Welches Bild hattest du von der Liechtensteinische Post vor deinem Engagement als Verwaltungsrätin? Und aufgrund welcher «Aha»- und «Wow»-Erlebnisse seit April
2023 hat sich dein Bild von ihr geändert?
Mir war zuvor nicht bewusst, welche zusätzlichen Dienstleistungen die Liechtensteinischen Post anbietet. Meine Wahrnehmung beschränkte sich auf die klassische Grundversorgung mit den Filialen und der Zustellung. Die Tatsache, dass die Liechtensteinischen Post aber viel mehr Geschäftsfelder abdeckt, war mein Aha-Erlebnis. Die sehr professionelle Aufstellung des Unternehmens und die Unternehmenskultur haben mich beeindruckt.
Auch deine Amtszeit als VR-Mitglied wird frühestens 2027 enden. Welche sind in deinen Augen die grössten Herausforderungen für die Liechtensteinische Post in den nächsten Jahren und bei welchen Themen möchtest du dich als Verwaltungsrätin speziell einbringen?
Ich denke die Herausforderungen werden darin bestehen, den Rückgang der klassischen Dienstleistungen wie Zahlungsverkehr und Briefzustellung durch innovative neue Dienstleistungen und Geschäftsfelder abzufedern, um die Grundversorgung des Landes auch weiterhin sicherstellen zu können.